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Igelgeschichten |
Igelgeschichten
Der Igel und der Maulwurf
Als der Igel spürte, dass der Winter nahte, bat er den Maulwurf, ihm ein Plätzchen in seiner Höhle einzuräumen, damit er hier geschützt gegen die Kälte sei.
Der Maulwurf war zufrieden¸ doch kaum hatte der Igel Einlass erhalten, so machte er es sich bequem. Er breitete sich aus und der Maulwurf stach sich alle Augenblicke bald hier, bald da an den Stacheln seines Gastes.
Bald wurde es dem Maulwurf zuviel. Er bat den Igel, wieder hinaus zu gehen, weil seine kleine Wohnung unmöglich Platz für beide habe.
Aber der Igel lachte und sprach: "Wem es hier nicht gefällt, der weiche! Ich bin zufrieden und bleibe!"
Der Hase und der Igel
Ein Hase und ein Igel wollten miteinander um die Wette laufen.
Als der Hase näher kam, rief sie ihm zu: "Ich bin schon da!"
Als der Igel ausging, Kornblumen zu suchen
Ein kleiner Igel wollte Kornblumen sehen, weil er gehört hatte, daß nichts, aber
auch überhaupt nichts eine solche blaue Farbe besäße. Also machte er sich auf,
ein Kornfeld zu suchen, denn ebendort müßten ja solche Blumen zu finden sein, sie
heißen ja Kornblumen. Aber, als er lange Zeit auf seinen kurzen Beinchen
getippelt war und endlich vor der großen Stadt ein Feld mit Getreide von der
Art, wo eigentlich Kornblumen sein müßten, erreicht hatte, erlebte das kleine
Stacheltier eine herbe Enttäuschung: Keine einzige dieser so wunderbar blau
beblüteten Blumen konnte er entdecken, mochte er auch noch so lange suchen.
Spät am Abend begegnete er einer kleinen Haselmaus, die ihn auf Anfrage
darüber aufklärte, warum in diesem Getreidefeld nicht auch nur eine einzige Korn-
blume aufzufinden war. " Kleiner Igel! Du mußt wissen, der Bauer, der dieses
Feld bearbeitet, hat ein ganz ekliges Zeug auf dem Boden verteilt und es gibt
überhaupt keine Blumen mehr hier, auch keinen Klatschmohn, keine Ackerwinde
oder Marguerite. Es ist besser, hier nicht zu bleiben, der Boden ist sehr ungesund!"
So marschierten die kleine Maus und der kleine Igel auf eine wilde Wiese,
und dort fanden die Beiden die gesuchten Blumen, und auch gesundes Grün zum
Fressen. So blieben sie an diesem schönen Ort, und wenn sie nicht gestorben sind,
so leben sie noch heute.
Ingo Gödeke, anno domini 1985
Die Geschichte vom Igel und dem Apfelbaum
Es war ein herrlicher Herbsttag. Der Igel machte es sich unterm Apfelbaum gemütlich, denn er hoffte, dass ein Windstoß kommen würde und der Apfel genau über ihm auf den Boden plumpsen wird. Maus und Schnecke spielten miteinander. Plötzlich kam ein starker Windstoß. Die Sonne verschwand hinter einer Wolke. Die Maus huschte in ihre Höhle und die Schnecke verkroch sich in ihr Schneckenhaus. Nur der Igel saß noch da. Er wartete immer noch auf seinen Leckerbissen. "Plumps!", der Apfel fiel herunter. Aber der Igel konnte ihn nicht von seinen Stacheln herunterholen. Er rief: "Maus, Maus, komm doch mal!" Die Maus trippelte her und fragte: "Warum denn?" Das Stacheltier antwortete: "Weil der Apfel über mir auf meinen stacheligen Rücken gefallen ist. Ich kann ihn nicht runterholen. Kannst du mir nicht helfen?" "Aber klar, kann ich dir helfen.", entgegnete die Maus. Sie half dem Igel und schaffte es, den Apfel von seinem Rücken runterzuziehen. Die Schnecke war wieder wach und kroch zu den beiden. Zusammen aßen alle drei den Leckerbissen.
Sie rannten nebeneinander in zwei Ackerfurchen. Der Hase war zwar schneller als der Igel, aber der Igel war schlauer als der Hase. Nach ein paar Schritten kehrte der Igel unbemerkt um, denn am Ende der Furche hatte sich die Igelfrau versteckt.
Der Hase konnte das kaum glauben und wollte noch einmal laufen. Als er zum Ende der Furche zurückkam, stand der Igel auch dieses Mal
schon dort und schrie: "Du hast wieder verloren!"
Der Hase wollte nicht aufgeben. Er rannte noch viele Male hin und her, bis er erschöpft zusammenbrach.
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